Erfahren Sie, wie sich der Ansatz der Behavioural Public Policy aus der Grundlagenforschung in der kognitiven Psychologie und der Verhaltensökonomie entwickelt hat. Die Forschungen von Daniel Kahneman und Amos Tversky haben aufgezeigt, wie die kognitiven Verzerrungen individuelle wirtschaftliche Entscheidungen beeinflussen, und legten somit den Grundstein für die Entwicklung von Interventionen wie Nudges. Dennoch bestehen weiterhin Diskussionen über die Wirksamkeit, die Skalierbarkeit und die ethischen Implikationen gezielter Verhaltensinterventionen auf Mikroebene. Ein ausgewogener Ansatz ist erforderlich, der individuelle Lösungen mit systemischen Veränderungen kombiniert und gleichzeitig kulturelle Unterschiede berücksichtigt.
- Grundlagenforschung in der Verhaltensökonomie
- Libertärer Paternalismus und die Nudging-Agenda
- Über das Nudging hinaus
- Wirksamkeit und Ethik
- Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit
- Jenseits von mikroorientierter Politikgestaltung
- Kulturell-evolutionäre Verhaltenswissenschaft
- WEIRD-Gesellschaften
- Handlungsempfehlungen
Grundlagenforschung in der Verhaltensökonomie
Die Ursprünge der Behavioural Public Policy gehen auf die bahnbrechenden Arbeiten von Daniel Kahneman und Amos Tversky zurück. In ihrem Aufsatz „Judgment under Uncertainty: Heuristics and Biases“ (1974) stellten sie die Idee vor, dass Menschen auf mentale Abkürzungen, sogenannte Heuristiken, zurückgreifen, was zu systematischen Abweichungen von den Standardannahmen über wirtschaftliche Entscheidungen führt.
Kahneman und Tversky identifizierten mehrere wichtige Verzerrungen, darunter die Ankerheuristik (zu starkes Verlassen auf die erste Information), die Verfügbarkeitsheuristik (Überschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen aufgrund ihrer leichten Abrufbarkeit) und die Repräsentativitätsheuristik (Bewertung der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses danach, wie sehr es einem typischen Fall ähnelt). Diese Erkenntnisse wurden in Kahnemans Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ (2011) weiter ausgeführt, in dem er zwischen zwei Arten des Denkens unterscheidet: System 1 (schnell, automatisch und oft voreingenommen) und System 2 (langsam, überlegt und rationaler). System 1 (schnell, automatisch und oft verzerrt) und System 2 (langsam, überlegt und rationaler). Diese Forschung legte den Grundstein für das Verständnis, dass menschliches Verhalten oft vom Modell des rationalen Akteurs abweicht und somit den Weg für politisches Handeln ebnete, das diese kognitiven Einschränkungen berücksichtigt.
Libertärer Paternalismus und die Nudging-Agenda
Aufbauend auf den Grundlagen von Kahneman und Tversky haben Thaler und Sunstein (2008) das Konzept des „libertären Paternalismus“ populär gemacht und plädieren für subtile politische Veränderungen (Nudges), um die Menschen zu besseren Entscheidungen zu bewegen. Dieser Ansatz konzentriert sich auf Eingriffe, die das Verhalten beeinflussen, ohne die Wahlmöglichkeiten einzuschränken. Mithilfe von Erkenntnissen aus der Verhaltensökonomie zielen Nudges darauf ab, Menschen dabei zu helfen, Entscheidungen zu treffen, die ihr Leben verbessern, indem sie irrationales Denken und Verhalten berücksichtigen.
Ein häufiges Beispiel für einen Nudge ist die Änderung von Standardeinstellungen. Eine erfolgreiche Anwendung findet sich im Bereich des Energieverbrauchs, bei dem Haushalte durch vergleichendes Feedback über ihren Energieverbrauch im Vergleich zu dem ihrer Nachbarn zu einer erheblichen Senkung des Energieverbrauchs bewegt wurden.
Ein bedeutender Fortschritt bei der Anwendung dieser Prinzipien war die Gründung von „Nudge Units“ oder Verhaltensforschungsteams in Regierungen weltweit. Das 2010 gegründete britische Behavioural Insights Team (BIT) war die erste Regierungseinheit, die sich der Anwendung der Verhaltenswissenschaft auf die öffentliche Politik widmete und ähnliche Initiativen weltweit inspirierte. Diese Teams nutzen verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse zur Bewältigung einer Vielzahl von politischen Herausforderungen.
Über das Nudging hinaus
Obwohl Nudges ein prominentes Werkzeug in der verhaltensorientierten Politik sind, sind sie nicht die einzige effektive Strategie. Finanzielle Anreize, Kampagnen zu sozialen Normen und die Bereitstellung von Informationen werden ebenfalls häufig eingesetzt. Finanzielle Anreize haben sich beispielsweise bei der Förderung gesundheitsfördernder Verhaltensweisen wie Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion als wirksam erwiesen. Kampagnen zu sozialen Normen haben erfolgreich schädliche Verhaltensweisen wie übermäßigen Alkoholkonsum reduziert und positive Verhaltensweisen wie Recycling gefördert. Die Kombination dieser Ansätze führt oft zu den besten Ergebnissen, indem sie komplexe Probleme mit mehreren verhaltensorientierten Einsichten angeht.
Wirksamkeit und Ethik
Eine zentrale Debatte über Verhaltensinterventionen, einschließlich Nudges, betrifft deren Wirksamkeit und ethische Implikationen. Kritiker argumentieren, dass Nudges manipulativer oder paternalistischer Natur sein und die individuelle Autonomie untergraben könnten. Sie befürchten, dass durch das subtile Lenken von Entscheidungen persönliche Freiheiten eingeschränkt werden, selbst wenn dies mit guten Absichten geschieht.
Befürworter halten dagegen, dass diese Interventionen das Wohlergehen der Menschen erheblich verbessern können, indem sie ihnen helfen, kognitive Verzerrungen zu überwinden, die optimale Entscheidungen behindern. Thaler und Sunstein (2008) argumentieren, dass Nudges eine Form der „Wahlarchitektur“ darstellen, die Entscheidungen so strukturiert, dass bessere Ergebnisse erzielt werden, ohne die Wahlfreiheit zu beseitigen. Finanzielle Anreize, Kampagnen zu sozialen Normen und klare Informationsbereitstellung teilen ähnliche ethische Überlegungen, bieten jedoch alternative Möglichkeiten zur Verbesserung der Entscheidungsfindung und des Wohlergehens.
Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit
Eine weitere kritische Debatte betrifft die Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit von Verhaltensinterventionen. Während Nudges in verschiedenen Einzelfällen erfolgreich waren, bleibt die Frage offen, ob ihre langfristige Wirksamkeit in unterschiedlichen Kontexten und Kulturen gegeben ist. Verhaltensinterventionen, die in einem kulturellen oder institutionellen Kontext gut funktionieren, könnten in einem anderen nicht dieselbe Wirkung entfalten.
So hat sich beispielsweise die automatische Einschreibung in Rentenpläne in einigen Ländern als sehr erfolgreich erwiesen, um die Sparquoten zu erhöhen, aber eine solche Strategie könnte in Regionen mit anderen Beschäftigungsstrukturen oder kulturellen Einstellungen gegenüber Sparen weniger effektiv sein. In ähnlicher Weise hat die Rückmeldung des Energieverbrauchs in einigen Kontexten zu einer Verringerung des Verbrauchs geführt, kann aber in Regionen mit abweichenden Energieverbrauchsmustern oder sozialen Normen auf Herausforderungen stoßen.
Darüber hinaus ist die Nachhaltigkeit von Verhaltensinterventionen über die Zeit hinweg ein Problem. Anfangseffekte können nachlassen, wenn Menschen sich an die Interventionen gewöhnen oder der Neuheitsfaktor nachlässt. Damit Interventionen langfristig wirksam bleiben, bedarf es eines kontinuierlichen Monitorings und gegebenenfalls Anpassungen, um ihren Einfluss auf das Verhalten aufrechtzuerhalten.
Jenseits von mikroorientierter Politikgestaltung
Während sich Nudging in verschiedenen Kontexten als wirksam erwiesen hat, setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass ein umfassenderer Ansatz erforderlich ist, um komplexe gesellschaftliche Probleme anzugehen. Dies hat zur Debatte zwischen den i-frame (individueller Rahmen) und s-frame (systemischer Rahmen) Perspektiven in der Gestaltung verhaltensorientierter Politik geführt. Diese Debatte dreht sich um die Frage, ob sich die Bemühungen primär auf Verhaltensänderungen auf individueller Ebene konzentrieren sollten oder ob systemische und strukturelle Faktoren angegangen werden müssen, die das Verhalten beeinflussen.
Der i-frame-Ansatz konzentriert sich auf individuelle Interventionen, wie Nudges, um spezifische Verhaltensweisen zu ändern. Dieser Ansatz kann jedoch seine Grenzen haben, wenn er umfassendere soziale und umweltbezogene Faktoren, die das Verhalten beeinflussen, außer Acht lässt. Kritiker argumentieren, dass die ausschließliche Konzentration auf individuelle Verhaltensänderungen dazu führen kann, dass systemische Probleme übersehen werden, die strukturelle Interventionen erfordern.
Im Gegensatz dazu plädiert der s-frame für systemische und strukturelle Veränderungen, um Umgebungen zu schaffen, die gewünschte Verhaltensweisen auf natürliche Weise fördert. Dieser Ansatz erkennt an, dass der Kontext eine entscheidende Rolle bei der Verhaltensformung spielt und dass nachhaltige Veränderungen oft Anpassungen auf institutioneller oder infrastruktureller Ebene erfordern. Beispielsweise erfordert die Förderung der öffentlichen Gesundheit nicht nur Nudges für gesündere Ernährung (i-frame), sondern auch politische Maßnahmen, die gesunde Lebensmittel leichter zugänglich und erschwinglicher machen (s-frame).
So könnte ein integrierter Ansatz zur Bekämpfung der Fettleibigkeit neben Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu nahrhaften Lebensmitteln und zur Schaffung sicherer Räume für körperliche Betätigung (s-frame) auch Anregungen für eine gesündere Lebensmittelauswahl (i-frame) umfassen. Ebenso könnte zur Verbesserung der Energieeffizienz eine Kombination aus personalisiertem Feedback zum Energieverbrauch (i-frame) und regulatorischen Maßnahmen zur Förderung energieeffizienter Geräte (s-frame) wirksamer sein.
Der duale Ansatz erkennt an, dass Nudges zwar effektiv sein können, um individuelles Verhalten zu lenken, aber ihre größte Wirkung entfalten, wenn sie durch systemische Reformen ergänzt werden, die unterstützende Umgebungen schaffen. Diese umfassende Strategie ist unerlässlich, um komplexe gesellschaftliche Probleme zu lösen und nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Die Integration von i-frame und s-frame bietet eine ganzheitlichere Strategie für die verhaltensorientierte öffentliche Politik, indem sie das Zusammenspiel zwischen individuellen und systemischen Faktoren in der Verhaltensänderung anerkennt.
Kulturell-evolutionäre Verhaltenswissenschaft
Die kulturell-evolutionäre Verhaltenswissenschaft ist ein interdisziplinäres Feld, das Erkenntnisse aus der Anthropologie, den Neurowissenschaften, der Theorie der dualen Vererbung und der Evolutionsbiologie vereint, um zu verstehen, wie kulturelle und evolutionäre Prozesse das menschliche Verhalten formen. Sie erklärt, wie unsere genetische Ausstattung und unsere kulturelle Umgebung gemeinsam Entscheidungen und Handlungen beeinflussen und bietet damit ein tieferes Verständnis als die traditionelle Verhaltenswissenschaft.
Ein Grundpfeiler ist die Theorie der doppelten Vererbung (Dual Inheritance Theory, DIT), die davon ausgeht, dass menschliches Verhalten sowohl durch genetische als auch kulturelle Evolution beeinflusst wird. Kulturelle Merkmale werden über Generationen hinweg durch Lernen, Nachahmung und Lehren weitergegeben, ähnlich wie genetische Merkmale durch biologische Vererbung. Zum Beispiel ist die Verbreitung von Laktosetoleranz in einigen Populationen auf genetische Evolution zurückzuführen, die durch die Praxis der Milchviehwirtschaft beeinflusst wurde. Dies unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung sowohl genetischer als auch kultureller Faktoren.
Anthropologie und Neurowissenschaften liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wie kulturelle Kontexte und neurologische Prozesse die Entscheidungsfindung und das Verhalten beeinflussen. Die Anthropologie liefert qualitative Daten über die Vielfalt menschlicher Verhaltensweisen in verschiedenen Kulturen, während die Neurowissenschaft die der Entscheidungsfindung zugrunde liegenden Gehirnmechanismen untersucht. Forschungen zur neuronalen Plastizität zeigen, dass kulturelle Erfahrungen die Gehirnentwicklung und -funktion prägen können, was zu Unterschieden in kognitiven Prozessen wie Wahrnehmung und Gedächtnis zwischen verschiedenen Kulturen führt.
Eine wichtige Debatte in diesem Bereich betrifft die Herausforderung der interdisziplinären Integration. Es gilt, Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen zu einem kohärenten Rahmen zu vereinen, der unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt. Die Kombination quantitativer Daten aus der Genetik und Neurowissenschaften mit qualitativen Erkenntnissen aus der Anthropologie und Soziologie erfordert eine gemeinsame Sprache und ein konzeptionelles Verständnis, um robuste Verhaltenspolitiken zu entwickeln, die auf einem ganzheitlichen Verständnis menschlichen Verhaltens basieren.
Ein weiterer wichtiger Diskurs betrifft die Anerkennung und Einbeziehung kultureller Unterschiede in die Verhaltensreaktionen auf politische Interventionen. Wirksame Politiken in einem kulturellen Umfeld führen möglicherweise nicht zu den gleichen Ergebnissen in einem anderen. Die Anpassung von Interventionen an die kulturellen Werte, Überzeugungen und Praktiken der Zielgruppen stellt sicher, dass politische Maßnahmen kulturell sensibel, akzeptiert und effektiv sind.
WEIRD-Gesellschaften
Das von Joseph Henrich et al. (2010) und Henrich (2020) geprägte Konzept WEIRD – Western, Educated, Industrialised, Rich, Democratic – kritisiert die übermäßige Konzentration auf diese Bevölkerungsgruppen in der Verhaltensforschung. Diese Verzerrung führt zu Erkenntnissen, die möglicherweise nicht universell anwendbar sind, und hebt die Notwendigkeit hervor, diese Einschränkungen bei der globalen Verallgemeinerung von Forschungsergebnissen zu berücksichtigen.
Eine wichtige Konsequenz des WEIRD-Phänomens ist die Notwendigkeit kultureller Sensibilität bei der Gestaltung von Maßnahmen. Verhaltenspolitiken, die innerhalb von WEIRD-Gesellschaften entwickelt und getestet wurden, scheitern oft in nicht-WEIRD-Gesellschaften aufgrund unterschiedlicher kultureller Normen und Praktiken. Politische Entscheidungsträger müssen Interventionen kulturell anpassen, indem sie lokale Bräuche und soziale Strukturen berücksichtigen. Kulturell unsensible Politiken riskieren das Scheitern und können zu sozialem Widerstand oder abnehmendem Vertrauen in Institutionen führen.
Um wirksame und gerechte Politiken zu entwickeln, muss die Forschung vielfältigere kulturelle Hintergründe berücksichtigen. Die derzeitige Literatur zur Verhaltenswissenschaft ist stark auf WEIRD-Gesellschaften ausgerichtet, was die Generalisierbarkeit ihrer Ergebnisse einschränkt. Eine Erweiterung der Forschung auf nicht-WEIRD-Populationen bietet ein umfassenderes Verständnis des menschlichen Verhaltens, das die globale Vielfalt widerspiegelt.
Beispielsweise könnten Studien zum finanziellen Entscheidungsverhalten signifikante kulturelle Unterschiede in der Risikobereitschaft und im Sparverhalten aufzeigen, die auf unterschiedliche wirtschaftliche Bedingungen und soziale Normen zurückzuführen sind. Die Berücksichtigung dieser Erkenntnisse in der Politikgestaltung führt zu besser geeigneten Interventionen für die jeweiligen Zielgruppen.
Handlungsempfehlungen
- Integrieren Sie i-frame- und s-frame-Ansätze: Kombinieren Sie Interventionen auf individueller Ebene mit systemischen Veränderungen, um sowohl unmittelbare Verhaltensweisen als auch zugrunde liegende Faktoren anzugehen.
- Betonen Sie kulturelle Sensibilität bei der Politikgestaltung: Stellen Sie sicher, dass verhaltensorientierte Interventionen kulturell angepasst sind, um Misserfolge und unbeabsichtigte negative Folgen zu vermeiden.
- Fördern Sie integrative Forschungspraktiken: Erweitern Sie die Forschung auf vielfältige kulturelle Hintergründe, um effektivere und gerechtere Interventionen zu entwickeln.
- Monitoren und passen Sie Politikmaßnahmen kontinuierlich an: Erkennen Sie an, dass die Wirksamkeit von Maßnahmen im Laufe der Zeit abnehmen kann, was ein kontinuierliches Monitoring und Anpassungen erfordert.
Fazit
Die verhaltensorientierte Politikgestaltung befindet sich im Umbruch und nutzt Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen, um sowohl individuelles Verhalten als auch systemische Veränderungen anzugehen. Die Nudging-Agenda, die darauf abzielt, die Entscheidungen der Menschen auf subtile Weise zu lenken, hat ihr Potenzial unter Beweis gestellt, steht nun aber im Mittelpunkt von Debatten über ihre ethischen Implikationen, ihre Skalierbarkeit und ihre kulturelle Relevanz. Für eine wirksame und nachhaltige Politikgestaltung ist es unerlässlich, die Erkenntnisse der Verhaltensökonomie mit Ergebnissen aus der kulturell-evolutorischen Verhaltenswissenschaft zu integrieren und die Forschung auf vielfältigere Bevölkerungsgruppen auszuweiten.
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